Arthur Abraham bleibt Weltmeister nach Version der WBO im Super-Mittelgewicht. Und das, nach eigener Aussage, mit nur einer Hand. Vor einem ausverkauften Haus, in dem mit 5.500 Zuschauern besetzten Berliner Velodrom, setzte sich der Lokalmatador mit 116:112, 16:113 und 119:110 gegen einen beherzt boxenden Herausforderer Nikola Sjekloca einstimmig nach Punkten durch.
„Nach der fünften Runde, und das soll nicht als Ausrede gelten, spürte ich einen starken Schmerz in der rechten Hand“, so der Titelverteidiger. „Ich hatte mir die Hand schon beim Sieg über Stieglitz im März zugezogen. Diese Verletzung brach wieder auf. Im Endeffekt habe ich aber, wenn auch nur mit der Führhand, den Kampf knapp aber verdient gewonnen.“
Nach einem abwartenden Start, wie man ihn aus früheren Kämpfen des 34-Jährigen kannte, nahm dieser Mitte des Duells mit seinem ein Jahr älteren Kontrahenten das Heft in die Hand. Mit präzisen linken Jabs und Haken diktierte er spätestens ab Runde sechs vollends das Geschehen im Ring. Das gab auch Sjekloca nach dem Fight zu.
„Abraham hat mich besiegt, daran gibt es nichts zu deuten. Seine überfallartigen Angriffe haben meiner Ansicht nach den Ausschlag gegeben“, analysierte der Montenegriner auf der Pressekonferenz. „Ich hätte da weiter machen müssen, wo ich anfangs begonnen hatte. Leider hat er das nicht zugelassen.“
Spätestens in Runde neun war dies auch dem Publikum klar. Mit einer teils gestochen scharfen Führhand, auf die Trainer Ulli Wegner in der Vorbereitung Abrahams auf diesen Kampf besonderen wert gelegt hatte, brach zu diesem Zeitpunkt ein Cut unter dem rechten Auge Sjeklocas auf. In den letzten Runden bearbeitete der Champion aus Berlin diese Verletzung noch ausgiebig – der Sieg war ihm nicht mehr zu nehmen.
„Jetzt lasse ich die Hand genauestens untersuchen. Nachdem ich im Urlaub war und die Ärzte grünes Licht geben, starte ich wieder mit dem Training“, so Abraham. „Dann freue ich mich auf das zweite Halbjahr 2014 – als Weltmeister im Ring.“