Arthur Abraham hat den Weg zurück auf die Siegerstraße gefunden. Gegen den Norweger Tim-Robin Lihaug setzte sich der Schützling von Ulli Wegner vor 5.000 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle durch Abbruch in der achten Runde durch. Der Ex-Weltmeister zeigte dabei Qualitäten, die ihn schon früher zu Sieg und Ruhm verholfen haben: Eine ungeheure Schlagkraft und der gelungene Einsatz der Führhand.
Doch zu Beginn war davon wenig zu sehen. Der 23-jährige Youngster aus Skandinavien, der ebenfalls zum Team Sauerland gehört, konnte anfangs seinen Größenvorteil von zwölf Zentimetern sehr gut ausspielen und setzte immer wieder Nadelstiche mit dem Jab. Von Respekt vor seinem einstigen Idol war nicht viel zu spüren.
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Das änderte sich langsam, aber sicher ab dem vierten Durchgang. Abraham verstand es besser, als zuletzt, seinen Gegner mit der linken Gerade unter Druck zu setzen. Dadurch konnte er ab der vierten Runde immer regelmäßiger seine rechte Schlaghand vorbereiten. Dabei bewies sein zunächst norwegischer Kontrahent echte Nehmerfähigkeiten und steckte gar acht Schlaghände in Serie in Runde Nummer fünf Weg!
Die Acht schien dann auch Abrahams Glückszahl an diesem Abend zu sein, denn in der achten Runde schickte er Lihaug zunächst zweimal in kurzer Abfolge auf die Bretter, bevor dessen Coach Thomas Hansvoll das Handtuch warf und der Ringrichter den ungleich gewordenen Kampf nach 69 Sekunden abbrach.
„Ich bin einfach nur froh, dass ich gewonnen habe. Aber der Sieg ist nur eine Zwischenstation. Dieser Kampf heute war nicht mein Niveau. Meine Welt sind WM-Kämpfe“, gab Abraham danach erleichtert zu Protokoll. Promoter Kalle Sauerland warf dann auch gleich einen Blick in die Zukunft: „Das Ziel für Arthur muss die Revanche gegen Gilberto Ramirez sein – an diesem Rematch werden wir jetzt arbeiten!“